Aller Anfang ist schwer

von rainerbexten

Sooo,

Nach einer längeren Pause melden wir uns nun endlich aus dem  sonnigen Auckland. Der zehrende Flug, der darauffolgende Jetlag und die stressige Organisationsarbeit der Anfangstage unterbanden leider jegliche Versuche, die Weltöffentlichkeit von unserem Treiben zu unterrichten. Nun, wieder bei Kräften, habt ihr nun die Ehre an unserer ereignisreichen Reise teilzuhaben.

Zunächst entgangen wir auf dem 13 Stunden währenden Flug von Dubai nach Brisbane nur knapp einer Thrombose, indem wir am Workout anderer Fluggäste im Toilettengang teilnahmen. Beim Zwischenstopp in Australien lernten wir den ersten Backpacker kennen. Nach einer gemeinsamen Zeit in der Warteschlange trennten sich unsere Wege jedoch schnell wieder, da dieser den riesigen Airbus A380 durch eine andere der insgesamt drei! Gangways betrat. Nach weiteren zwei Stunden setzten wir dann zur endgültigen Landung an. Nachdem der große Vogel durch die weiße Gischt der Wolken stieß, erstreckte sich unter uns eine, wie von grünem Samt überzogene, Landschaft inmitten des blauen Ozeans.

Am Flughafen angekommen trafen wir auf erstaunlich kompetentes und freundliches Zollpersonal, dass aus entspannten Menschen und kleinen, süßen Hunden bestand. Mit bewundernswerter Geduld wurden wir bei der fertigstellung unserer halb ausgefüllten Einreiseformulare unterstützt. Jedoch durften wir keine Biomasse einführen, was zur Folge hatte, dass sogar unsere Schuhe auf Dreck kontrolliert. Hier zahlte sich langjährige Erziehung zum Schuhputzen aus.

Beim Verlassen des Flughafens empfing uns dann gleich die allgegenwärtige Herr der Ringe Scenerie – Eine überlebensgroße Gimli Statue wachte streng über die ankommenden Massen. Nach einer halbstündigen, diesmal direkten, Busfahrt bei der wir uns schon einmal optisch an den Linksverkehr gewöhnen konnten, erreichten wir unser Domizil in Newton, einem äußerst belebten Stadtteil Aucklands. Der äußerst angenehme Eindruck mit der gemeinsamen Küche und den gepflegten Sanitäranlagen wurde nur getrübt durch die Tatsache, dass unser Gemach keine Fenster vorweist. Ermattet durch die fast 2 tägigen Reisestrapazen verfielen wir schnell in einen komaähnlichen Zustand, dessen Ausläufer sich bis heute bemerkbar machen.

Am nächsten Tag stand einiges auf dem Programm. Auf einen anfänglichen erfolg bei der Wahl des lokalen Mobilfunkanbieters  folgte Ernüchterung beim Versuch eine Steuernummer zu beantragen. Uns fehlte die benötigte Übersetzung des deutschen Führerscheins, da wir in unserer grenzenlosen Vorfreude die Notwendigkeit dieses Dokumentes übergangen hatten. Zu unserem Glück befand sich zwei Strassen weiter eine International anerkannte Übersetzungsstelle, deren Fahrstuhl eine ausgezeichnete Sicht über Auckland bot. Im Folgenden informierten wir uns über die Angebote der ortsansässigen Finanzinstitute. Zur Entscheidungsfindung benötigten wir jedoch noch eine Nacht und versorgten uns im asiatischen Allgemeinwarenladen mit Lebensmittlen für den Abend. Allgemein fiel uns auf, dass das Stadtbild stark durch die Vertreter der Fernöstlichen Kultur geprägt ist.

Am nächsten Morgen wollten die, hier halbwegs unbürokratischen, organisatorische Vorgänge fortgesetzt werden. Auf dem Rückweg zu der Übersetzungsstelle, wo wir unseren nun übersetzten Führerscheine abholen konnten, trafen wir im sogenannten “Pigeon Park“ auf den extrovertierten Obdachlosen “Mickey the Rat“. Sein Name bezog sich auf das Rattentattoo auf seinem Oberarm, dass er uns stolz präsentierte. Gut gelaunt informierte uns der stark alkoholisiert wirkende ältere Herr, gegen die Zahlung von 2 $ über die schönsten Parks der Stadt. Mickey offenbarte uns außerdem ein Äquivalent der Weisheit : „So wie man in den Wald herein ruft, so schallt es auch wieder heraus“.

Nach der interessanten Begegnung im Park widmeten wir uns voller Tatendrang nun der Beantragung der Steuernummer, die auch problemlos verlief. Bei der der Erstellung eines Bankkontos sorgte die in die Beantragung Steuernummer involvierte Kiwibank jedoch für Verzögerung. Erst der äußerst kompetente koreanische Mitarbeiter der Konkurenzbank ABS,fand einen Weg diese Hürde zu umschiffen, was uns die Entscheidung bei der Bankenwahl abnahm.

Am Nachmittag stand dann der Kauf eines Autos auf dem Programm. Auf einem, im Übersetzungsbüro ausliegenden, Flyer hatten wir einen seriös wirkenden Gebrauchtwagenhändler entdeckt, den wir nun aufsuchten. Beim des Geschäftsgeländes, hielten wir den Kaufvertrag für einen 1995er Honda Oddyssey in der Hand, der nach dem inklusiven Umbau, spätestens in zwei Tagen zur Verfügung steht.

Froh, die erste Basis geschaffen zu haben, wandten wir uns nun Mickeys Stadtparktour zu, die uns die botanische Vielfalt Aucklands eröffnete. Neben dem ästhetisch sehr ansprechenden subtropischen Palm- und Baumbestand der, aufgrund des feucht-maritimen Klimas, sehr grünen und üppigen Flora, konnten wir auch Zeuge der für uns zweiten Kirschblüte in diesem Jahr werden. Unser Rückweg führte uns dann durch das sehr jugendlich wirkende Studentenviertel, was ma aber auch über ganz Neuseeland sagen könnte.

Den Abend ließen wir dann bei einem Billiardspiel mit anderen deutschen Backpackern aus Münster ausklingen, bevor wir nun hier wieder unsere Zeilen auf den Bildschirm bringen.

Für morgen steht dann warscheinlich die Abholung des Autos sowie die Jobsuche auf der Agenda.

Bis auf weiteres

Leo und Moritz

Unser Stadtteil

Unser Stadtteil

Asiaten prägen das Stadtbild

Asiaten prägen das Stadtbild

Im Asiawarenladen....

Im Asiawarenladen….

...gibt es alles, was das Herz begehrt

…gibt es alles, was das Herz begehrt

Palmen prägen die Flora

Palmen prägen die Flora

Der "Pigeon Park"

Der „Pigeon Park“

Kirschblüte

Kirschblüte

Skyline mit Skytower

Skyline mit Skytower

Kirchlinde Denkmal

Kirchlinde Denkmal

Unser Hostel

Unser Hostel

Der schweigende Wächter

Der schweigende Wächter

Appartement mit Meerblick

Appartement mit Meerblick